Alles, was Du über die AKU wissen solltest

21.2.19

Alles, was Du über die Ankaufsuntersuchung wissen solltest

Hast Du Dein neues Traumpferd gefunden? Dann kommt als nächstes die Untersuchung des Gesundheitszustands auf Dich zu, bevor Du eine endgültige Entscheidung triffst. Diese Untersuchung nennt man „Ankaufsuntersuchung“, oder kurz „AKU“. Diese Untersuchung, auch „Vet-Check“ genannt, soll Dir als Unterstützung dienen, um eine durchdachte und fundierte Entscheidung treffen zu können, bevor der Pferdekauf final besiegelt wird.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eigentlich eine Ankaufsuntersuchung?

Um die Ziele der AKU festzulegen, solltest Du mit dem Tierarzt vorab besprechen, für welche Bereiche das Pferd zukünftig eingesetzt werden soll. Dabei solltest Du realistisch und sachlich bleiben, damit der Tierarzt Dich anhand dieser Aussagen optimal zur AKU beraten kann. Bei der Beratung wird es um den Umfang des Vet-Checks gehen sowie um die Interpretation der Untersuchungsergebnisse.

Der Umfang der Ankaufsuntersuchung kann ganz nach Deinen Bedürfnissen variieren. Wichtig ist natürlich der Kostenpunkt. Je nachdem, welche Diagnoseinstrumente verwendet werden und ob und wenn ja wie viele Röntgenaufnahmen gemacht werden, kann eine AKU zwischen 450 Euro und sogar über 1000 Euro kosten. Deshalb ist eine gute Abstimmung mit dem Tierarzt erforderlich, um für Dich die passende Zusammenstellung zu finden, anhand derer eine gute Entscheidungsfindung möglich ist.

Schritte in der Organisation

1. Schritt: Der richtige Tierarzt

Was gilt es bei der Wahl des Tierarztes für die AKU zu beachten? Wie findet man einen geeigneten Tierarzt?

  • Mit Hilfe von Empfehlungen von Trainern, Freunden aus dem Stall, die bereits gute Erfahrungen mit einem Tierarzt gemacht haben
  • Bewertungen auf verschiedenen Websites zu Tierärzten lesen
  • kontaktiere den Tierärzteverband und frage nach geeigneten Tierärzten für eine AKU in der gewünschten Region
  • Pferdekliniken haben häufig erfahrene Tierärzte, die oft Ankaufsuntersuchungen anbieten

Der Tierarzt sollte unbedingt auf Pferde spezialisiert sein und sich mit der Rasse und der Durchführung einer Ankaufsuntersuchung auskennen. So können alle wichtigen Funktionstests der Gelenke und der Gesundheitszustand des Pferdes vor dem Kauf korrekt geprüft werden.

Tipp:  Der Käufer sollte den Tierarzt beauftragen, um die Objektivität des Tierarztes sicherzustellen. Die Ergebnisse gehören dann dem Käufer und der Verkäufer darf diese bei Nicht-Kauf verwenden, es sei denn, er hat die Erlaubnis des Käufers.

Kaufst Du ein Pferd im Ausland, solltest du darauf achten, dass der Tierarzt, den der Verkäufer in diesem Fall meist empfiehlt mit Deinem Tierarzt des Vertrauens zusammenarbeitet, indem er die Ergebnisse der AKU an diesen weiter leitet.

2. Schritt: Ziele der Ankaufsuntersuchung im Voraus definieren

Um die Ziele der AKU festzulegen, solltest Du mit dem Tierarzt vorab besprechen, für welche Bereiche das Pferd zukünftig eingesetzt werden soll. Dabei solltest Du realistisch und sachlich bleiben, damit der Tierarzt Dich anhand dieser Aussagen optimal zur AKU beraten kann. Bei der Beratung wird es um den Umfang des Vet-Checks gehen sowie um die Interpretation der Untersuchungsergebnisse.

Der Umfang der Ankaufsuntersuchung kann ganz nach Deinen Bedürfnissen variieren. Wichtig ist natürlich der Kostenpunkt. Je nachdem, welche Diagnoseinstrumente verwendet werden und ob und wenn ja wie viele Röntgenaufnahmen gemacht werden, kann eine AKU zwischen 450 Euro und sogar über 1000 Euro kosten. Deshalb ist eine gute Abstimmung mit dem Tierarzt erforderlich, um für Dich die passende Zusammenstellung zu finden, anhand derer eine gute Entscheidungsfindung möglich ist.

Ablauf einer Ankaufsuntersuchung

Die AKU lässt sich in 5 Schritte unterteilen. Zum Untersuchungsstandard gehören die Besprechung zur Vergangenheit des Pferdes sowie das Begutachten des körperlichen Zustandes und des Bewegungsablaufs. Als zusätzliche Maßnahme können Röntgenbilder oder andere weitere Untersuchungen dazu kommen.

Folgend stellen wir Dir den Ablauf einer Ankaufsuntersuchung in 5 Schritten vor:

1. Informationen zum Pferd

Zuerst wird das Pferd kurz begutachtet und der Verkäufer wird bezüglich der gesundheitlichen Vorgeschichte des Pferdes und relevanter Daten befragt.

2. Prüfen des Gesundheitszustandes

Als zweites findet eine klinische Untersuchung statt. Dazu zählen das Abhören von Herz und Lunge, die Untersuchung von Augen und Maul sowie die Palpation der Gliedmaßen. Der Tierarzt checkt außerdem auch das Exterieur als Ganzes, die Hufe und das Verhalten des Pferdes und identifiziert frühere Verletzungen.

3. Ganganalyse

Nach der Klärung des allgemeinen Gesundheitszustandes sollte eine Ganganalyse stattfinden. Hierbei wird das Pferd auf hartem Boden auf gerader und gebogener Linie im Schritt und Trab vorgeführt und im Anschluss findet die Beugeprobe für alle vier Beine statt. Diese Tests geben Aufschluss darüber, ob das Pferd mögliche Lahmheiten bei einer Mehrbelastung aufzeigt. Zudem gehört auch das Mustern der Grundgangarten an der Longe zur AKU dazu. Dabei werden das Herz sowie der Atmungs- und Bewegungsapparat während des Longierens und nach dem Longieren untersucht.

4. Röntgenbilder und andere bildgebende Verfahren

Die vorher aufgezählten Schritte sind Teil jeder Ankaufsuntersuchung. Zusätzlich können noch Röntgen- oder Ultraschallaufnahmen hinzugebucht werden. 

Da diese Untersuchungen die Kosten erheblich steigern, sollte vorher gut überlegt werden, ob diese für die eigene AKU sinnvoll sind. Empfehlenswert sind diese auf jeden Fall, da damit subklinische Krankheitsprozesse und die Gesundheit der Gelenke überprüft und dargestellt werden können. Bei der Ankaufsuntersuchung mit Hilfe von Röntgenaufnahmen werden 18 Bilder laut Leitfaden der GPM von 2018 aufgenommen. Die Anzahl wird nach Absprache entsprechend angepasst.

Seltener finden Ultraschalluntersuchungen statt und machen vor allem dann Sinn, wenn bei der vorherigen Untersuchung mögliche Anomalien der Weichteile festgestellt wurden.

5. Zusätzliche Tests

Weitere Untersuchungsverfahren bieten die Endoskopie, Gastroskopie, das MRT, die Szintigraphie und Computertomographie. 

Auch die Untersuchung des Blutes kann dazugebucht werden oder sogar bei einem internationalen Verkauf  je nach Land veranlasst werden. Mithilfe einer Blutabnahme kann ebenfalls ein Dopingtest durchgeführt werden. Dies kann den Käufer wie Verkäufer schützen. Das Blut kann für 6 Monate im Labor aufbewahrt werden. In dieser Zeit können nachträglich bei Verdacht ebenfalls Tests durchgeführt werden.

Die Kaufentscheidung nach der Ankaufsuntersuchung

Die Ankaufsuntersuchung ist ein wesentlicher Schritt während des Pferdekaufs. Durch die AKU erhältst Du Aufschluss darüber, ob das Pferd gesundheitlich in der Lage ist, deinen individuellen Ansprüchen gerecht zu werden. Mit Abschluss der Untersuchung bekommst Du einen umfassenden Bericht, den Du auch an Deinen Tierarzt bei Dir vor Ort weiterleiten kannst und solltest. 

Gemeinsam mit dem Tierarzt solltest Du die Ergebnisse sowie die daraus eventuell resultierenden Probleme besprechen.

Vergiss aber nicht, dass es kein Pferd gibt, welches körperlich perfekt ist. Es gilt immer die Schwächen und Risiken abzuwägen und eine fundierte Entscheidung zu treffen. Die Ankaufsuntersuchung dient auch nicht als Garantie, dass nach dem Kauf keine gesundheitlichen Probleme auftreten können. Beim Pferdekauf ist eine offene und ehrliche Kommunikation mit den beteiligten Tierärzten wichtig. Letztlich sollten alle auf derselben Seite stehen. 

Nun liegt die Entscheidung ganz bei Dir! Hast Du alle Informationen abgewägt? Dann kannst Du nun endlich Dein neues Pferd zu Dir nach Hause holen! 

Wir hoffen, Dir hat dieser Blogbeitrag gefallen und wir konnten Dir weiterhelfen!

Dein HORSEMAPP-Team

11. August 2023,

Valerie Thau

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